Donnerstag, 9. Juni 2011

Deutschsprachige Logs im Ausland – muss das sein?

Am letzten, „verlängerten“ Wochenende waren wir in den Niederlanden und kurz in Belgien. Nicht nur, aber auch zum Cachen. Highlight der zum Teil wirklich nett gemachten Caches war ein Schließfach in einer ehemaligen Bank, die jetzt ein Küchenartikelkaufhaus ist (GC2JV5X ).
Aber das sei hier nur nebenbei bemerkt.

Nach dem Wochenende begann dann das Online-Loggen der Funde.
Und dabei ist mir wieder sauer aufgestoßen, was mir schon bei Caches auf Lanzarote auffiel: viele Logs waren ausschließlich in Deutsch geschrieben.
Ich weiß nicht ob das Gedankenlosigkeit oder anmaßendes Verhalten der entsprechenden Cacher ist, aber ich denke, das (ausschließlich) deutschsprachige Logs im nicht-deutschsprachigen Ausland nichts verloren haben.
(Mir kommen da immer die Leute in den Sinn, die auch im Auslandsurlaub auf frische „deutsche“ Brötchen, Bratwurst und Schnitzel bestehen und meinen, alles müsse sich nach deutschen Gepflogenheiten richten.)

Selbst wenn die Owner und Cacher im grenznahen Raum vielleicht Deutsch verstehen: ich finde, es ist eine Sache des Anstandes, sich beim Loggen der Sprache des Gastgeberlandes anzupassen, soweit dies möglich ist.
Als Owner wäre ich selbst auch nicht erfreut wenn Logs in Niederländisch, Französisch, Chinesisch oder Kiswahili auftauchen würden. Das käme mir dann ziemlich Spanisch vor.

Klar, nicht jeder beherrscht die Sprache des Gastgeberlandes. Und vorformulierte deutschsprachige Logs in ein Übersetzungstool zu packen und den Ergebnistext dann zu loggen könnte aufgrund oft ungenauer Übersetzungen für ungewollte Heiterkeit sorgen und den eigentlichen Zweck verfehlen.

Aber dann kann man meines Erachtens auf das „internationalere“ Englisch ausweichen, das man fast überall versteht, das meist auch als Zweitsprache in Earthcaches verwendet wird und das ja auch die Hauptsprache bei geocaching.com ist.
Ich denke, nahezu jeder von uns hat so viel Schulenglisch gelernt, dass sich daraus ein akzeptables Log klöppeln lässt.

Wie seht und handhabt ihr das?

22 Kommentare:

  1. Hmm, also mir persönlich ist es wesentlich lieber ein Log in der Landessprache des Finders zu bekommen, als eines in Englisch, oder schlimmer noch, deutsch aus dem Babelfish. Warum soll sich derjenige auch verbiegen? Etwa nur, weil ich seine Sprache evtl. nicht spreche? Nö, da kriege ich lieber ein wirklich authentisches Log und habe dann noch Spaß dabei, es selbst zu übersetzen!

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  2. Moinsen,
    ich finde es unverschämt! War am letzten langen Wochenende in Dänemark und konnte dort ein paar Caches finden und auch loggen - dank freien WLAN in der Nähe.... Allerdings musste ich das gleiche feststellen wie Du. Gut die Dänischen Caches sind in der Landessprache geschrieben was auch verständlich ist, aber warum muss dann der Found / DNF Log in Deutsch sein? Jeder meiner, natürlich englischsprachigen, Logs wurde dann auch kommentiert nach dem Motto "Liebe Deutsche, ihr könnt gern in Englisch loggen". Jedoch wurde dies gekonnt ignoriert - dies finde ich dermassen armseelig.... Wir sind zu Gast in einem anderen Land und können uns nicht mal international bewegen? Meine Fres**....

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  3. Wenn ich mir die folgende Statistik anschaue und es meist um Geocaches in Urlaubsregionen oder in Grenzgebieten gehen wird, dann ist Englisch nicht so viel mehr verbreitet als Deutsch. Für Englisch spricht jedoch im Zweifel die Plattform, die ja auch in Englisch ist. Ich mache das aber nach Gefühl und nach Lust und Laune!

    Daten für Europa(Muttersprachler in % / Fremdspracher in % / Gesamt %)
    Englisch 187 (13/38/51)
    Deutsch 117 (18/14/32)
    Französisch 95 (12/14/26)
    Italienisch 59 (13/3/16)
    Spanisch 59 (9/6/16)
    Polnisch 37 (9/1/10)
    Russisch 26 (1/6/7)

    Gruß
    Bursche

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  4. @ Schrottie:

    > habe dann noch Spaß dabei, es selbst zu übersetzen!

    Ich dachte du magst keine Mysteries... ;-)

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  5. Das kommt darauf an: im Grenzgebiet und wenn das Listing auch in Deutsch ist, logge ich deutsch, sonst in englisch.

    Gruß
    Stefan

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  6. Um das Betreff aufzugreifen: Es muss nicht sein, ist aber manchmal einfach sinnvoll.
    Z.B. wenn man weiss, dass der Owner auch nur eine dt. Sockenpuppe ist.

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  7. ... und die Besucher aus "ausserhalb", die eben kein Deutsch können/wollen sollen dann auch lieber in Deutsch bei deinen Dosen loggen?
    Also mir persönlich ist ein fremdsprachiges ehrliches Log lieber als ein zwangs-deutsches "Danke schon...".
    Aber da hat ja jeder seine eigene Meinung zu.
    Ich bin über jedes Log erfreut, egal ob deutsch oder fremdsprachig. Hauptsache "echt"...

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  8. Geocaching ist ein internationales Hobby und ich persönlich freue mich, wenn einer unserer Caches in Landessprache geloggt wird. Als Owner setze ich mich mit so einem Log dann viel intensiver auseinander, da ich ihn interessehalber übersetze statt nur ein "TFTC" zu lesen oder deutschen Text zu überfliegen. Ich finde es überhaupt nicht unhöflich von Cachern, in ihrer Muttersprache zu loggen - ganz im Gegenteil. Es ist für mich ein Zeichen von Toleranz.

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  9. @ Anonym:

    > ... und die Besucher aus "ausserhalb", die eben kein Deutsch können/wollen sollen dann auch lieber in Deutsch bei deinen Dosen loggen?

    Auch hier würde ich Englisch für sinnvoll halten.
    (Zumindest bei denen die nicht KÖNNEN)

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  10. hmm, vielleicht gibt's daher so viele "TFTC" und "ganz ohne Text"-Fundlogs...

    Groundspeak könnte doch ein Log-Multiple-Choice anbieten, wo der Logger anklicken kann.
    Und jeder Leser bekommt dann die Übersetzung in seiner jeweils im Profil gewählten Sprache:


    1a) nach kurzer Suche gefunden
    1b) nach etwas Suchen gefunden
    1c) gut gefunden

    dieses war
    2a) der erste der heutigen
    2b) der zweite der heutigen
    ....

    3a) Feierabendrunde
    3b) Fahrradtour
    3c) Homezone-Freicacheaktion

    4a) TFTC
    4b) Vielen Dank für die Dose
    4c) Vielen Dank und Grüße an den Owner.

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  11. So lange ich keine Cache-Listings in meiner Muttersprache vorgesetzt bekommen, logge ich eben in meiner Muttersprache... ;-)
    Nee - mal im Ernst. Mir sind Logs in der jeweiligen Muttersprache lieber als z.B. mit Google übersetzt... "Dieser Pufferspeicher war eine einfache Entdeckung nach einem herrlichen Weg im Hafengebiet. Danke für das Verstecken dieses."
    Wobei ich von mir behaupte, so gut englisch zu sprechen und zu schreiben, als daß ich Logs auch in Englisch schreiben könnte. Kommt bei mir auch immer auf den Cache an. Wenn der Owner sich Mühe gegeben hat, geb ich mir auch Mühe mit dem Log. Und "+1" ist zur Not ja auch international...

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  12. @ TandT:

    Wenn also deutsche Cacher den Ownern in anderen Ländern deutschsprachige Logs "aufdrücken" ist das ein Zeichen von Toleranz?

    Sehe ich nicht so. Tolerant wäre es die Sprache und Gepflogenheiten des Gastlandes zu achten, denke ich.

    Mir selbst wäre bei meinen Dosen allerdings ein fremdsprachiges Log, in dem sich jemand Mühe gegeben hat, auch lieber als ein hingeworfenes "DFDC" oder "schnell gefunden". Da bin ich auch tolerant.
    Aber wenn ich selbst im Ausland cache zwinge ich anderen keine Toleranz auf.
    Deshalb logge ich da meist auf Englisch, wenn ich die Sprache nicht kann. Dafür aber auch etwas ausführlicher wenn es der Cache verdient hat. Selbst auf die Gefahr hin dass meine Grammatik stellenweise vielleicht suboptimal ist. ;-)

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  13. Ich für meinen Teil schreibe Logs im Ausland generell auf Englisch, es sei denn, der Owner ist offenbar selbst Deutscher (z.B. bei vielen Caches auf Mallorca) oder aber hat sein Listing ebenfalls auf Deutsch verfasst (holländische Grenzregionen oder so).
    Gruß aus Dortmund
    Migido

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  14. Harznavigator09.06.11, 18:45

    Ich persönlich spreche und verstehe auch kein Englisch. Aber ich find es mehr als nur daneben, mir dann "verbieten" zu wollen, meine Logs im Ausland in meiner Muttersprache DEUTSCH zu hinterlassen. Ich als Owner hab auch kein Problem damit wenn der Geocachkollege aus Simbabwe in bestem Suaeli oder was weiss ich was dort gesprochen wird, seinen Log hinterläßt. Ich glaube auch nicht, das die Owner sich darüber beklagen werden. Es spricht nunmal nicht jeder eine zweite Sprache und möchte trotzdem mal im Urlaub cachen gehen. Nur weil es enigen nicht gefällt das ein Muttersprachliches Found Log entsteht, soll ich auf mein Hobby verzichten ??? Ist wohl ein bisschen sehr weit hergeholt

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  15. @ Harznavigator:

    Niemand will etwas "verbieten".
    Ich persönlich empfinde es eben nur als unhöflich.
    Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die nicht jeder teilen muss.

    Wie man in den Kommentaren sieht gibt's da ja anscheinend sehr unterschiedliche Meinungen zu.

    > Nur weil es enigen nicht gefällt das ein Muttersprachliches Found Log entsteht, soll ich auf mein Hobby verzichten ???

    Hat das irgendjemand gesagt?

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  16. Ich find es auch nicht schön in einer Sprache zu loggen, die der owner nicht versteht. Aber selbst wenn der owner deutsch spricht, dann kann der Log immer noch für andere Cacher irgendwie hilfreich sein. Ergo logge ich in der jeweiligen Landessprache oder in englisch.

    Was mir jedoch richtig sauer aufgestoßen ist, sind Listings, die im Ausland ausschließlich in deutscher Sprache verfasst worden sind. Nicht nur, dass die owner sich ob der Entfernung nicht um ihre Caches kümmern können, nein sie ignorieren auch noch gekonnt jeden Anstand. Gesehen habe ich das schon in Spanien und der Türkei.
    Man Stelle sich nur vor, in Deutschland werden Caches von Türken oder Spaniern ausschließlich in deren Sprache verfasst...

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  17. MARSCHKOMPASSZAHL
    Interessante Fragerunde. Ich bin gerade bei der Reiseplanung (ein paar Tage in Holland zu zelten) und nebenbei zu cachen. Und da habe ich mich auch gefragt, wie ich wohl loggen werde.
    Wenn man der jeweiligen Landessprache nicht mächtig ist, kann man natürlich auch auf Englisch loggen. Aber würden andere Nationen auch so verfahren?
    Man kann nicht erwarten, dass man die Sprache des Urlaubslandes beherrschtAuch wenn man mit Englisch, Spanisch und Französisch in der Welt gut zurecht kommt, finde ich auch das unhöflich.
    Meiner Meinung nach sollte jeder, der in den Urlaub fährt oder sich auf Geschäftsreise begibt, wenigstens die TOP10 der Wörter/ Ausrücke des jeweiligen Landes beherrschen:
    - Danke
    - Bitte
    - Guten Tag/ Guten Abend/ Gute Nacht
    - Auf Wiedersehen
    - Bahnhof/ Taxi/ Flughafen
    - usw.
    Damit zeigt man zumindest guten Willen und kann kann dann immer noch in eine andere Sprache ausweichen.

    Ich für meinen Teil werde die Danksagung in Landessprache formulieren, ggf. auch Zustand Dose/ Logbuch (sonst auf Englisch) beschreiben und den Rest - meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen - werde ich auf Deutsch verfassen.

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  18. Es kann also JEDER Englisch? Das glaub ich nicht.
    Die erste "Fremdsprache", die ich in der Schule gelernt habe, war Latein, die zweite Französisch (regional bedingt). Englisch habe ich nie in einer Schule gelernt, das hab ich mir selbst beigebracht.

    Im französischen Grenzgebiet logge ich, wenn das Listing in deutscher Sprache verfasst wurde auf Deutsch, und schließe ab mit französischem Dankeschön und Grußformel.

    Ansonsten auf Englisch, aber davon auszugehen, dass JEDER Englisch versteht, schreibt und spricht finde ich etwas vermessen.

    Auch die meisten grenznahen französischen Cacherfreunde loggen in ihrer Muttersprache mit kurzem deutschem Danke- und Grußtext.
    Sag mal einem "echten" Franzosen er soll in Englisch loggen ;-)

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  19. @ Anonym:

    > aber davon auszugehen, dass JEDER Englisch versteht, schreibt und spricht finde ich etwas vermessen.

    Ich schrieb "NAHEZU jeder". Das ist weniger als "JEDER". ;-)

    > Im französischen Grenzgebiet logge ich, wenn das Listing in deutscher Sprache verfasst wurde auf Deutsch, und schließe ab mit französischem Dankeschön und Grußformel.

    In so einem Fall würde ich das unter Umständen ähnlich handhaben. Allerdings finde ich in diesem Fall das Verhalten des Owners eher unhöflich, wenn er in Frankreich ein Listing in ausschließlich deutscher Sprache veröffentlicht.

    > Sag mal einem "echten" Franzosen er soll in Englisch loggen ;-)

    Ich hatte ursprünglich überlegt dies mit in den Artikel einfließen zu lassen, hab's mir dann aber verkniffen. ;-)

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  20. Zur Info: inzwischen wird das Thema auch im "geoclub" diskutiert

    http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=9&t=55784&start=10

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  21. Ich werde immer in meiner Muttersprache loggen, und das ist deutsch. Alles andere würde einen gewollt-aber-nicht-gekonnt-Eindruck hinterlassen und das möchte ich nicht. Bei eigenen Caches würde ich mich auch über einen muttersprachlichen Log viel mehr freuen als über einen gequälten deutschen oder englischen. Außerdem: wer kann schon ein Logbuch sein eigen nennen, in dem man auf Suaheli (o. ä.) gegrüßt wird?

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  22. Warum soll ich z.B. als nicht französisch Sprechender in Frankreich ein Log auf Englisch schreiben. Den Sinn muss mir erst mal jemand erklären.

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